Pia hat die Erkrankung ihres jüngeren Bruders Tobias in der Abschlussarbeit im Fach Projektunterricht der dritten Sekundarschule aufgearbeitet. Für die ganze Familie war es eine sehr prägende Zeit und Erfahrung. Hier ein Auszug, wie alles begann:
«Am 5. April 2005 wurde meine Familie von einem harten Schlag getroffen. Bei meinem Bruder, der damals sieben Jahre alt war, wurde die Krankheit Moyamoya festgestellt. Den Augenblick, als meine Mutter anrief um uns das mitzuteilen, werde ich nie vergessen können. Ich weiss sogar noch, dass das alles an einem Mittwoch war. Nach diesem Telefon verkroch ich mich den ganzen Nachmittag in meinem Zimmer. Denn das musste ich zuerst verarbeiten. Jetzt stellen sie sich mal vor, sie sind zwölf Jahre alt und hätten vor ein paar Minuten erfahren, dass ihr kleiner Bruder eine extrem seltene Krankheit hat, bei der wahrscheinlich eine komplizierte Operation nötig ist. Allerdings konnte Herr Schmitt, der Neurologe des Kinderspitals, auch noch nichts Genaues berichten. Erst am Abend erklärte uns meine Mutter, was Moyamoya ist. Diese Zeit war sehr schwierig für jeden von uns.
Tobias bemerkte als Erstes ein leichtes Kribbeln im rechten Arm, später auch im rechten Bein. Diese Symptome verschwanden aber immer wieder schnell. Bei einer Blasübung in der Schule traten plötzlich motorische Schwierigkeiten auf. Die Beschreibung der Lehrerin veranlasste meine Mutter, den Hausarzt um eine Abklärung beim Neurologen zu bitten. So wurde die Krankheit bei meinem Bruder früh entdeckt, weil Herr Schmitt schon beim EEG den Verdacht auf Moyamoya hatte und ein MRI anordnete. Die Krankheit war noch nicht lebensbedrohlich. Allerdings weiss man nicht, was passiert wäre, wenn man Moyamoya bei ihm ein oder zwei Jahre später entdeckt hätte.»